Menschen
Neue Arten für die Erde
Im Rahmen der toten Materie bringt 'die Natur' neues Leben hervor, oder ist es die Erde oder die Liebe, oder sind es die Kräfte oder die Energien aus dem Nichts. Was ist das Alles? Sind das die spirituellen Möglichkeiten aus dem Soolago? Mit alledem will der Mensch sich verbinden auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Er findet sie in der Verbindung zur Natur oder in der Verbindung zur Liebe oder zum Soolago. Neue Möglichkeiten für Leben auf der Erdoberfläche findet sich nicht in der Verbindung zu toten Strukturen, wie zu Mineralölen, Kohle, Uran, ‚Bodenschätzen‘, Kunststoffen oder ökonomischen Reichtümern. Neue Möglichkeiten werden nicht aus Gasen oder Steinen gewonnen.[5]
Aussterbende Arten finden keine Möglichkeiten für ihr Leben. Dann vergeht diese Art und macht den Weg frei für neue Arten, wie alle anderen vor ihr. Der Mensch kann eine überlebende Art werden, wenn die Expansion der technischen Kultur zu Lasten der Natur aufgehalten wird. Der Lebensraum der naturvernichtenden Kultur ist sehr eng. Nimmt der Mensch das wahr oder wird er von seinem Verstand weiter in die Enge geführt? In dem Fall würde nicht der Mensch die Notbremse ziehen, sondern das Leben. Es wird die Natur so ändern, dass die naturfeindlichen Kulturen der Menschen an das Ende ihrer Möglichkeiten kommen. Die verbleibende Natur wächst weiter in den neuen Möglichkeiten mit neuen Arten. Die Arten brauchen nur ihre Möglichkeiten zu erkennen – aber das ist das Standardprogramm des Lebens:
Hier sind Deine Möglichkeiten, nutze sie.
Jede neue Art findet ihre Möglichkeiten mit ihren Wahrnehmungsorganen oder Gefühlen. Die Natur hat immer wieder neue Organe entwickelt, mit denen Fauna und Flora die lebenswichtigen Rahmenbedingungen aufgespürt haben. Der Verstand oder das Gehirn ist für die Menschen ein Organ zur Erkennung und Nutzung lebenswichtiger Möglichkeiten. Ohne das Gehirn wäre die Spezies Mensch nicht mehr auf der Erde, ebenso wenig wie der Delphin ohne sein Sonar, die Fledermaus ohne ihre Ohren oder der Elefant ohne seine sensiblen Füße. Die Natur wäre auch ohne Verstandeswesen da, ohne pfeifende Fledermäuse, ohne schnüffelnde Hunde - so wie sie seit Jahrmillionen mit unaufhörlich wechselnden Arten existiert. Die Natur spielt ein infinites Spiel bei dem es darauf ankommt, das Prinzip des Lebens fortzuführen. Dieses Spiel wird nicht gewonnen oder verloren, sondern es wird immer weiter gespielt mit wechselnden Teilnehmern.
Die anthropozentrische Sichtweise suggeriert uns, dass das Spiel für den Menschen im Mittelpunkt gespielt wird, als ob die gesamte Lebenspyramide unter ihm nur deshalb erreicht wurde, damit er an der Spitze stehen kann. Die teleologische Sicht behauptet, dass es eine zielgerichtete Entwicklung zum Menschen in der Natur gab. Wenn man das annimmt, ist nicht einzusehen, dass die Entwicklung hier gestoppt wird und der Mensch die unwahrscheinliche Ausnahme einer Art ist, die nicht aussterben wird und die sich nicht weiterentwickelt. Wie würde denn eine Weiterentwicklung des Lebens mit den Menschen in den jetzigen Rahmenbedingungen aussehen, wenn das der bevorzugte Lauf der natürlichen Entwicklung wäre?
Ist der Mensch wegen seines Gehirns und der möglicherweise einmaligen Fähigkeit sich mit seinem Bewusstsein selbst wahrzunehmen, ein Fortschritt in der Entwicklung der Arten, so wird die nächste Entwicklungsstufe nach dem Menschen noch mehr Gehirn haben und noch weniger Gefühl oder Instinkt. Das ist schwer vorstellbar, denn der Mensch pflanzt sich ja wegen seiner Gefühle fort und nicht wegen der Bevölkerung der Erde und der Ausrottung der Natur.
Aber es war ja auch schwer, sich ein Wesen wie den Menschen vorzustellen. Die Formulierung "mehr Gehirn, weniger Gefühl" kann in die Irre führen, denn die Nutzung oder Bestimmung des Gehirns hängt nicht von seiner Größe ab. Solange man nicht weiß, welche Funktion das Gehirn überhaupt hat und was den Menschen von den anderen Wesen unterscheidet, ist die Spekulation über die weitere Entwicklung offen und die Richtung nicht angezeigt. Das Gehirn fördert nicht die Überlebensmöglichkeiten der Art ‚Mensch‘, denn keine Art kann gegen die Natur bestehen, weil sie selbst Teil der Natur ist. Das Leben hat die Natur erschaffen. Das ist die schamanische Sicht. Es ist unmöglich, dass eine Art die nur einen winzigen Anteil an der Biomasse hat, den Rest der Natur so weit zurückdrängt, dass das mächtige Leben darunter leidet. Das ist noch nicht einmal logisch.
[5] Wir nehmen die Einzeller, Bakterien und Mikroben aus, die kilometertief unter der Erdoberfläche leben. Über diese unterirdische Biomasse ist wenig bekannt, außer dass sie in Gesteinen unter extremen Bedingungen leben. Aus der Tatsache ihrer Existenz lässt sich der Rückschluss ziehen, dass Leben dann aus dem Nichts entsteht, wenn irgendwelche Möglichkeiten die Bildung von Lebensformen zulassen. Es ist wohl kaum davon auszugehen, dass sich das Leben an der Oberfläche entwickelt hat und dann kilometerweit in die Tiefen gewandert ist. Leben ist auch in der Tiefe ohne Sauerstoff und bei tausendfach höherem Druck entstanden.
